“Bezahlen, um zu gewinnen: Das klingt nicht unbedingt verlockend, ist aber inzwischen fest in der Gaming-Welt verankert. Wir erklären, wie das Prinzip funktioniert und warum es so verbreitet ist – Beispiele inklusive.
Früher war das Pay-to-Win-Prinzip primär bei kostenlosen Spielen verbreitet, da Ingame-Käufe für die Entwickler der einzige Kanal zur Finanzierung waren. Mittlerweile setzen jedoch auch Vollpreis-Titel auf dieses System.
Pay to Win: So funktioniert das Prinzip
Das Prinzip ist offensichtlich: In Pay-to-Win-Spielen können Sie Zeitaufwand durch echtes Geld ersetzen, um den Fortschritt zu beschleunigen. In einer zunehmenden Zahl von Spielen wird dieses System immer mehr auf die Spitze getrieben. Dazu einige bekannte Beispiele:
- FIFA: Im FUT-Modus können Sie Ihr Team mit neuen Spielern immer weiter verbessern. Die Spieler ziehen Sie in Paketen und diese kosten FIFA-Coins. Der Clou: Im Spiel verdienen Sie relativ wenige FIFA-Coins, sodass es ab einem gewissen Punkt immer schwieriger wird, sich ohne gekaufte Coins zu verbessern.
- NBA 2K: Im beliebten MyPlayer-Modus steht die Entwicklung Ihres Spielers im Mittelpunkt. Diese wird mit der virtuellen Währung VC bezahlt, doch je besser Ihr Spieler wird, desto mehr VCs sind nötig. Auch hier gilt: Der VC-Gewinn im Spiel geht so langsam, dass der Fortschritt ohne Echtgeld-Investition bald stagniert.
- EA sorgte 2017 mit Star Wars: Battlefront II für einen einzigartigen Gaming-Skandal, da man die Lootboxen mit Kristallen kaufen konnte, die wiederum gegen Echtgeld erhältlich waren. Das Problem dabei: Die Inhalte der Lootboxen bedeuteten einen extremen Vorteil im Spiel und Spieler, die darauf verzichteten, fühlten sich deutlich benachteiligt.
Kaufbare Gegenstände im Spiel sind auf allen Plattformen zur Normalität geworden, doch um Pay to Win handelt es sich nur, wenn dadurch echte Vorteile im Spiel entstehen. Das Gegenteil sind rein kosmetische Gegenstände, wie es sie in World of Warcraft schon lange gibt: Beispielsweise besondere Reittiere oder Haustiere haben keine besseren Werte und bringen deswegen keinen Vorteil, sie sind alleine eine optische Angelegenheit.
Klar ist in jedem Fall: Da Pay-to-Win-Inhalte trotz Kritik weiterhin von vielen Spielern gekauft werden, ist ein Ende nicht absehbar.”
Quelle: Computerbild